Heute stand die nächste große Fahrt an. Wieder 420 km. Nur, dass diesmal Regen und starker Wind dazu kamen. Beides reduzierte die Reichweite erheblich (dazu passt übrigens ein Artikel von Jana Höffner).
Nachdem wir auf der Fahrt am Freitag mit vier Ladestopps problemlos zum Ziel kamen, planten wir selbiges auch für die Rückfahrt. Ausgehend von 145 km prognostizierter Reichweite bei annähernd vollem Akku hätten wir für jede Station 40 km Reserve. Nach 40 km Fahrt bemerkten wir, dass der kräftige Gegenwind zügig die Elektronen aus dem Akku bließ. Die Entscheidung fiel für einen außerplanmäßigen Halt an der Raststätte „Thüringer Wald“. Wie gewohnt: CCS-Kabel an Auto und … nichts. Die Säule verweigerte die Kommunikation. Leider änderte auch der Neustart durch die Hotline nichts. Die Fahrt ging also ohne zusätzliche Sicherheit über den Thüringer Wald. Den nächsten Halt erreichten wir mit 18 km Restreichweite. Die Säule funktionierte anstandslos. 25 Minuten Ladezeit. Diese überbrückten wir mit einer Hunderunde.
Die nächste Etappe ging bis Ellwangen (102 km). 44 km Reserve. Als das Navi noch 40 km anzeigte war unsere Reserve merklich geschmolzen. 55 km Reichweite wurden erwartet. Damit hatten wir nur noch 15 km Luft. Bis kurz vor Ellwangen sank die Reichweite kontinuierlich stärker als die noch zu fahrende Strecke. Die letzten 15 km fuhren wir mit 80 km/h hinter den LKWs. Zwischenzeitlich deaktivierten wir sogar die Heizung. Mit schließlich 8 Prozent Akkuladung und 6 km Reichweite erreichten wir das Etappenziel. Das war knapp. Ungünstigerweise hätte es auf der Strecke auch derzeit keine Alternative gegeben. Die Ladestation in Ohrenbach wird erst errichtet.
Die letzten zwei Stationen erreichten wir wieder ohne Schweißperlen auf der Stirn. Es hätte auch genügend Ausweichmöglichkeiten gegeben. Witzigerweise mussten wir an einer der EnBW-Säulen nicht einmal etwas bezahlen. Nach letztlich 6 Stunden und 20 Minuten erreichten wir unser Ziel.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir mit dieser Tour die Feuertaufe überstanden haben. Den Reichweitenverlust durch Witterung sollte man auf keinem Fall unterschätzen. Zusätzlich kommt hinzu, dass man bei höheren Verbräuchen natürlich auch mehr und länger lädt. Daher benötigten wir auch im Gegensatz zur Hinfahrt etwa 45 Minuten mehr Zeit. Etwa 10 Minuten entfielen auf den missglückten ersten Ladeversuch.